Explorer-Projekt Schule Tamsweg
>Explorer< (engl.(Er-) Forscher, Forschungsreisender)
Das Explorer-Projekt definiert das Bundesschulzentrum Tamsweg als Basis und Ausgangspunkt zur globalen Wissensgesellschaft. Dies soll am östlichen Gebäudekomplex dargestellt werden. Die Lesart des Gebäudes soll per Heliostaten- und Umlenkspiegelsystem als bildnerisches Signal nach Innen und in den Außenraum wirken.
Heliostaten sind auf Gelenken befestigte Rundspiegel, die mittels einer speziell für den Ort programmierten, Steuerung der Sonne nachwandern. Sie werden in südlicher Ausrichtung an den Oberlichtern platziert und leiten das Sonnenlicht auf die im Norden gesetzten, rechteckigen Umlenkspiegel. Diese bringen über einen 45°-Winkel das Licht in das Gebäude ein. So kann natürliches Licht über die ausgewiesenen Oberlichtzonen hinaus in den rechts- und linksläufigen Treppenaugen bis in das 1. UG geführt werden.
Die Rückseiten der Spiegel sind mit Blumenornamenten von Prangenstangen bedruckt. Dies sind 8 Meter lange, kunstvoll mit Blumengirlanden umwickelte Holzstangen die jährlich an eine Heuschreckenplage im Lungau erinnern sollen. Auf dem Heliostaten kreist die Retroform einer „Prangenstangen-Rotation“, die an die Ästhetik von Jugendkultur im Netz erinnert. Mit dem Explorer-Projekt wird die architektonisch angestrebte interne Orientierung und stimulierende Atmosphäre über das Gebäude hinaus kommuniziert:
Die Spiegel bilden Ausschnitte der umgebenden Natur ab, die mit Hilfe der Umlenkspiegel die Welt kaleidoskopartig in das Gebäude hereinholen. Es findet eine Potenzierung der konsequenten architektonischen Lichtführung, der Blickbeziehungen und ihrer Szenarien im Kontext mit dem Umfeld statt.