flow
Flow (englisch „Fließen, Rinnen, Strömen“) bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit.
Der Ort
Im interdisziplinären Forschungszentrum der TU München in Garching werden Wissenschaftler arbeiten, die sich mit der NMR-Spektroskopie beschäftigen. Diese wird in der Chemie und Biochemie als bildgebendes Verfahren eingesetzt um die räumlichen Strukturen und interne Beweglichkeit von Molekülen und Biomolekülen zu bestimmen. Die biomolekulare NMR- Spektroskopie leistet Grundlagenforschung zur Entschlüsselung molekularer Grundlagen und biologischer Mechanismen.
Die Räumlichkeiten des BNMRZ sind für interdisziplinäre Forschergruppen geschaffen, die sowohl theoretische Konzepte der physikalischen Grundlagen der NMR- Spektroskopie entwickeln, als auch die Anwendung auf wichtige biomedizinische Fragestellungen untersuchen.
Es kooperieren Chemiker, Biochemiker und Physiker der TU München mit dem Helmholtz Zentrum München und weiteren externen Nutzern.
Das Herzstück, ein 1,2 Gigahertz-NMR-Spektrometer ermöglicht bisher ungeahnte Einblicke in die räumliche Struktur und Dynamik von Proteinkomplexen.
Die Kunst
Die annährend zwei Meter große, weiße, gebänderte Metallform „flow“ scheint auf ihrem zylindrischen Betonsockel im Grünraum zu schweben. Ihre obere Spitze ist auf die Fassade des Treppenhauses gerichtet. Hier befindet sich im oberen, metallisch verblendeten Teil ein weiteres Element der Installation: „flow_blob_1“.
Der über 20 Meter große Bewegungsbogen zwischen den Kreativinseln im Gartenbereich und den Kommunikationsraum (Treppenhaus) im Gebäude wird im Innenraum fortgeführt. Hier sind an der Treppenwand zwei weitere Kugelabschnitte „flow_blob_2 und 3“ montiert.
Die Plastik bezieht sich auf die architektonische Gestalt und die inhaltliche Funktion des Gebäudes: „flow“ versinnbildlicht die direkte Wechselbeziehung zwischen Struktur und Funktion in der Frequenzdimension. Sie entlässt spielerisch die drei Kugelformen „flow_blob_1,2 und 3“ in Richtung NMR-Spektrometer. Die Kugelabschnitte verschwinden mit ihren virtuellen Hälften in der Gebäudesubstanz. Die Installation umschreibt kreative Prozesse in Forschung und Wissenschaft und bildet zugleich eine Projektionsebene für wissenschaftliche Modelle. Zu besonderen Ereignissen im Institut, wie Tagungen, Feste oder Präsentationen können die wissenschaftlichen neuesten Bilder auf die 4 teilige Skulptur projiziert werden. Die Form „flow“ entstand durch Zeichnungen in denen ich bildgebenden Untersuchungsmethoden an den Spins und ihren Molekülen nachvollzog. Aus übereinandergelegten Spirallinien entstanden dreidimensionale Räume, die in eine gebogenen liegende, achsensymmetrische Form mündeten. Die Plastik wurde als Tonmodell aus Kugelformen, die auf einer gebogenen Innenachse liegen entwickelt. Dann wurde im 3-D-Programm weitergeformt und die Netzlinien entwickelt.
Die Bänderungen auf der experimentell entwickelten Freiform versinnbildlichen modellhaft die Bahnen bewegter Teilchen und der quantenmechanischen Verschränkungen zwischen den Spins.
Zu besonderen Ereignissen kann sowohl „flow“ , die outdoor Form als auch ihre drei „Spielbälle“, für Beamerprojektionen verwendet werden.