Auf einer Reise in das südliche Afrika erwarb ich
imbenge – Flechtarbeiten in psychedelisch angeordneten
Mustern aus Telefondraht, die Zulu-Künstler seit den 70er
Jahren herstellen. Zurück in München fand ich heraus,
dass das Telegrafenamt in der Münchner Residenz aufgelöst
wird und viele Tonnen des schönen Materials entsorgt werden
müssen.
Es entstand die Idee, mit Teilen des geschichtsträchtigen
Materials ein Haus der Kommunikation – einen Raum für
den Dialog zwischen den Kulturen – mit Afrikanischen und
Europäischen KünstlerInnen zu schaffen.
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imbenge-dreamhouse
Das geplante Rundhaus besteht aus 12 Segmenten von 1,20 m
Breite und 2 m Höhe, die ineinander stabil verankert
werden können.
Die Rahmen sind aus Aluprofilen mit einem Raster von horizontalen
Lochbohrungen an den Innenkanten.
Jeder der 12 TeilnehmerInnen bekommt einen baugleichen Rahmen
und je nach Bedarf bis zu 80 Kilo Telefondrahtmaterial zur
Verfügung gestellt. Es gilt, die Rahmen durch die jeweiligen
Künstler so zu bespannen, zu verweben, zu löten, dass die
Chassies immer noch zu einer Rundwand aneinandergefügt werden
können.
Der künstlerischen Umsetzung sind sonst keine Grenzen gesetzt.
Die Objekte können mit LEDs bestückt sein, analog oder
auch über eine elektronische Steuerung im Niedervoltbereich
geschaltet werden.
Die beteiligten Künstler mit unterschiedlichem
geographischen und kulturellen Background lernen sich während
des Schaffensprozesses in Arbeitswirklichkeit und Umfeld kennen und
können diese Erfahrungen in die gemeinschaftliche Arbeit
einfließen lassen. Kommunikation wird materialisiert, wird
zum gebauten Haus, das auf seiner Tour Forum für Kommunikation
ist.
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Mein Beitrag als Bildende Künstlerin wird der Entwurf von
Runddächern in digital bedruckbaren Materialien sein. Die
Motive, Schriften, graphischen Zeichen werden auf die
unterschiedlichen, standortspezifischen Besonderheiten der
Aufstellungsorte eingehen. Dieses Mapping soll das Projekt
kontinuierlich begleiten und den prozesshaften Charakter des
imbenge-dreamhouse versinnbildlichen.
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Kooperationspartner:
Südafrikanisches Generalkonsulat, München,
Ministerium für Kunst, Johannesburg,
Südffrikanische Botschaft, Berlin,
Staatliches Museum für Völkerkunde, München,
Bayerisches Ministerium für Kunst und Wissenschaft,
Bayerische Staatskanzlei,
Außenministerium, Berlin
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