Burghard Müller-Dannhausen - Bilder, Nele Ströbel - Plastiken home

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16. Juli - 12. September 1999


Aspekte konkreter Kunst gehören in der Städtischen Galerie Würzburg zum festen Programm. Dabei richtet sich der Blick bei der Ausstellungsplanung unter anderem darauf, künstlerische Positionen vorzustellen, die sich in der näheren Umgebung Würzburgs bzw. im süddeutschen Raum aufspüren lassen.

Während Müller-Dannhausens Arbeiten die Wände beanspruchen, greift Nele Ströbel mit ihren Werken plastisch in den Raum. Die 1957 in Stuttgart geborene Künstlerin absolvierte ein Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien und arbeitet seit Mitte der 80er Jahre freischaffend in München. Nele Ströbel, die in vielen künstlerischen Medien zu Hause ist, präsentiert sich in unserer Ausstellung mit Arbeiten, die sie als "Flächenöffnungen" beschreibt. Dabei überträgt sie rechteckige Buchenplatten mittels genau berechneter Schnitte von der Fläche in die dritte Dimension. Aufgefächert um eine vertikale Achse herum, entfalten sich die so entstandenen Rahmen als "luftige" Objekte, die den Umraum in sich aufnehmen. Die Öffnung der Formen ist variabel; zum Transportieren werden die Rahmen wieder in die Fläche zurückgeschoben. Von der bildhauerischen Kraftanstrengung des Zersägens, Feilens und Schleifens vermittelte sich angesichts der Leichtigkeit, mit der sich die Objekte im Raum darstellen, kaum etwas, wäre da nicht die Oberfläche des Holzes mit seinen Unebenheiten und gerundeten Kanten, die die Künstlerin bewusst als Hinweis auf die handwerkliche Dimension ihrer Arbeit belässt.

Geometrische Teilungsprinzipien in Fläche und Raum gelten für die Arbeiten von Burghard Müller-Dannhausen wie für diejenigen von Nele Ströbel. Spannend ist das Zusammenspiel der beiden in einer Ausstellung, weil sie je unterschiedliche Mittel anwenden und zu völlig verschiedenen Ergebnissen gelangen.


Plastik
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